Die Lösung – Was macht einen Trommelmotor „cooler“ als den anderen?
Trommelmotoren sind letztlich immer „cooler“, wenn ihre Betriebstemperatur niedriger ist als die anderer. NGI will hier mit seinen neuen synchronen Trommelmotoren Maßstäbe setzen. Das Unternehmen erklärt, dass die Motoren bei voller Leistung nur eine Oberflächentemperatur von ca. 45 Grad Celsius bei einer Umgebungstemperatur von 20 Grad erreichen, während herkömmliche synchrone Trommelmotoren deutlich heißer werden können. Sie sind auch ohne Ölbetrieb kühler, was bei anderen Trommelmotoren nicht selbstverständlich ist, da Öl oft zur Motorkühlung eingesetzt wird. Das Problem: Selbst in einem hermetisch abgedichteten Trommelmotor ist Öl ein kritischer Kontrollpunkt im HACCP-Konzept, der in einem hygienischen Design idealerweise vermieden werden sollte. Aber wie lässt sich die Betriebstemperatur synchroner Trommelmotoren senken und gleichzeitig Öl als Kühlmittel vermeiden?
Energie sparen ohne Öl
Das Konstruktionsprinzip von Synchronmotoren, das energieeffizienter ist als das von Asynchronmotoren, trägt dazu bei. Auch das spezifische Design der NGI-Motoren spielt eine Rolle. Insgesamt ist dies für Marel die perfekte Kombination, da die Nutzer maximale Produktivität erreichen und gleichzeitig den Energieverbrauch in der Lebensmittelverarbeitung senken können. Überzeugende Argumente also für Andri Sveinsson, die eindeutig für die neuen NGI-Trommelmotoren sprechen.
Sie beeindrucken noch mehr, wenn man ihre robuste Konstruktion betrachtet. Mit einer standardisierten und soliden 30-mm-Achse sind sie zum Beispiel von Natur aus stabiler als Designs mit 17- oder 22-mm-Achsen. Das bedeutet, dass die Nutzer nicht nur von geringeren Wartungskosten profitieren, sondern auch von einem nachhaltigen Design – ein wichtiger Faktor, der in Managemententscheidungen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Ein weiterer Vorteil der stärkeren Standardachse ist eine weniger komplexe Produktpalette, da dieselbe Achse für alle Konfigurationen verwendet werden kann. Für Andri Sveinsson sind die Montagebedingungen immer identisch – unabhängig davon, welche spezifische Motorkonfiguration verwendet wird.
Die Wirkung – Der Schlüssel zu Innovationen
Durch die Umstellung auf synchrone Trommelmotoren beabsichtigt Andri Sveinsson, die Variantenvielfalt in der Anlage deutlich zu reduzieren. Zukünftig wird das von ihm verwaltete Portfolio nur noch ein Drittel so groß sein, was auch Lager- und Ersatzteilkosten senkt. Die vereinfachte Wartung reduziert zudem sowohl den Arbeitsaufwand für den Service als auch den Schulungsbedarf. Alles in allem viele positive Argumente und interessante neue Möglichkeiten für OEMs.
Auch wenn es viele Argumente für die neue Klasse synchroner Trommelmotoren gibt, müssen einige technische Herausforderungen gemeistert werden, um Asynchronmotoren in neuen, mit intelligenter Logik gesteuerten Fördersystemen zu ersetzen – und das nicht nur bei Marel. Bestehende Designs müssen auf den neuen Achsdurchmesser von 30 mm umgestellt werden. In diesem Fall warten OEMs auf die Einführung der nächsten Systemgeneration, bevor Änderungen vorgenommen werden.
Eine weitere Herausforderung betrifft die Integration des Motors, da die Einstellung des Frequenzumrichters angepasst werden muss. Das war selbst für Marels Experten eine Herausforderung, doch NGI konnte sofort alle aufkommenden Fragen beantworten, weil seine Ingenieure eng mit den Frequenzumrichter-Lieferanten zusammenarbeiten. „Der Service, den NGI bietet, ist wirklich herausragend und genau richtig“, erklärt Andri Sveinsson. NGIs Beteiligung am Standardisierungsprojekt von Marel scheint eine starke und solide Basis für den Ausbau des Trommelmotor-Geschäfts geschaffen zu haben.