Mikkel Svold (00:10):
Hallo und willkommen zurück bei Behind Clean Lines. Ich bin Mikkel Svold und heute wieder Ihr Gastgeber. In unserer heutigen Folge tauchen wir in die Themen Produktoptimierung und hygienische Optimierung von Produkten in der Lebensmittelverarbeitung ein.
(00:25)
Eine der Fragen, die sich stellen, lautet: Kann hygienisches Design den Unternehmen wirklich einen Wettbewerbsvorsprung und einen Wettbewerbsvorteil verschaffen? Das ist eine der Kernfragen, die wir beleuchten wollen. Dazu haben wir wieder einmal Theis Philip Jensen eingeladen, den President of Sales bei DriveTech. Theis Philip Jensen, schön, dass Sie wieder bei uns sind. Herzlich willkommen.
Theis Philip Jensen (00:42):
Vielen Dank, Mikkel Svold. Ich freue mich sehr, wieder hier zu sein.
Mikkel Svold (00:44):
Lassen Sie uns gleich zum Zweck dieser Podcast-Serie kommen, indem wir die Frage stellen: Warum ist hygienisches Design überhaupt wichtig? Nur ganz kurz.
Theis Philip Jensen (00:58):
Ja, klar. Kurz und bündig kann man sagen, dass hygienisches Design im Grunde gleichbedeutend mit Sicherheit ist. In einigen Branchen, wie z. B. in der Lebensmittelverarbeitung, ist die Sicherheit natürlich wichtiger als in anderen. Trotzdem würde ich sagen, dass hygienisches Design für die meisten Branchen einen Sicherheitsvorteil bietet, der wirklich sehr wichtig ist.
Mikkel Svold (01:19):
Ich weiß, dass wir in einigen früheren Folgen über den Übergang gesprochen haben, also vom Kauf roher Zutaten und die anschließende Zubereitung in der Küche hin zu vollständig verarbeiteten Lebensmitteln, die sozusagen in der Küche nicht mehr erneut gekocht werden. Das stellt natürlich gewisse Anforderungen an die hygienischen Prozesse bei der Lebensmittelherstellung.
Theis Philip Jensen (01:49):
Auf jeden Fall. Ich denke, das ist ein Trend, der sehr wichtig ist. Ebenso wichtig sind natürlich auch die neuen Vorschriften, die mit solchen Trends einhergehen, die ja den Bedarf an hygienischen Lösungen erhöhen. Es ist also wichtig, in diesem Bereich an der Spitze zu stehen.
Mikkel Svold (02:06):
Wie arbeiten Sie bei DriveTech mit hygienischem Design und wie passt Ihre Produktstrategie zu den Grundsätzen, Prinzipien und Innovationen im Bereich des hygienischen Designs?
Theis Philip Jensen (02:22):
Nun, werfen wir einen Blick auf unsere Lösungen: Unser Synchron-Trommelmotor ist im Vergleich zu seinen Alternativen wie dem Asynchron-Trommelmotor oder sogar dem Getriebemotor sicherheitsoptimiert. Unsere Lösung ist ölfrei, was bedeutet, dass kein Öl austreten kann. Es sind auch nicht viele Wartungen nötig, die ebenfalls ein Sicherheitsrisiko darstellen, und außerdem ist der Motor effizienter. Im Kern ist die Technologie also definitiv hygienischer und bietet ein höheres Maß an Sicherheit.
Mikkel Svold (03:00):
Wie bringen Sie diese Denkweise in die Innovation Ihrer Produkte ein? Ist das etwas, worüber Sie aktiv nachdenken oder worüber Sie sprechen?
Theis Philip Jensen (03:11):
Sicherlich. Es ist natürlich wichtig, nicht einfach stillzusitzen und zu sagen: „ Positionieren wir uns in der Kerntechnologie im Vergleich mit anderen Anbietern in der Kategorie hier, und dann haben wir eine gute Lösung.“ Nein, das reicht uns definitiv nicht aus. Wie Sie in den anderen Folgen gehört haben, investieren wir auch stark in die Sicherstellung eines hohen Niveaus an hygienischen und innovativen Lösungen. Wir halten das auch weiterhin für wichtig, da es viele verschiedene Trends gibt, über die wir bereits gesprochen haben, und auch wegen der immer strenger werdenden Vorschriften.
(03:49)
Wenn wir uns also unsere Roadmap ansehen, dann ist alles, was wir in Bezug auf DriveTech, unseren Synchron-Trommelmotor, geplant haben, auf eine hygienische Optimierung ausgerichtet. Natürlich achten wir auch auf andere Parameter, aber das hygienische Design steht definitiv im Vordergrund.
Mikkel Svold (04:09):
Wenn Sie sich den Markt im Allgemeinen, Ihre Kunden und auch Ihre Wettbewerber ansehen: Kann eine starke Fokussierung auf hygienisches Design und kontinuierliche Innovation in diesem Bereich tatsächlich die Wettbewerbsfähigkeit fördern? Kann sie Ihnen einen Vorteil auf dem Markt verschaffen?
Theis Philip Jensen (04:34):
Ja, auf jeden Fall. Wie bereits erwähnt, gibt es Megatrends wie die Lebensmittelverarbeitung, ein Bereich, der sich aufgrund der Kundenanforderungen in eine bestimmte Richtung bewegt. Es gibt gesetzliche Vorschriften, die sich ebenfalls entwickeln und auch Zertifizierungen erfordern. Es ist also wichtig, in diesem Bereich führend zu sein. Die Unternehmen müssen also stark in hygienisches Design investieren. Da wir das schon seit vielen Jahren, haben wir die Nase jetzt vorn.
(05:04)
Als Berater arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen. So stellen wir sicher, dass unsere Kunden mit ihren Kunden und Lösungen an der Spitze stehen. Unseren langjährigen Beobachtungen zufolge gibt es heute mehr Trends als je zuvor, die in diese Richtung weisen, und es ist natürlich wichtig, diesen Fokus beizubehalten. Wir sehen das bei allen unseren Partnern.
Mikkel Svold (05:27):
Gilt das für alle Regionen der Welt, oder betrifft das nur Europa?
Theis Philip Jensen (05:32):
Nein, das gilt für alle Regionen, aber natürlich gibt es Unterschiede, wie weit eine bestimmte Region ist, was das hygienische Design und andere Parameter betrifft. Aber es ist in allen Regionen wichtig.
Mikkel Svold (05:46):
Wo sehen Sie das größte Potenzial für Innovationen und für das Vorankommen der gesamten Industrie?
Theis Philip Jensen (05:57):
Ja, das ist eine gute Frage. Wenn man sich anschaut, was in den letzten Jahren in Sachen hygienisches Design getan hat, dann waren es kleine Schritte. In vielen Branchen, zum Beispiel in der Lebensmittelverarbeitung, sind wir jetzt an einem Punkt angelangt, an dem es verstärkt um Gesamtlösungen geht. Um die Sicherstellung, dass jeder einzelne Schritt hygienisch optimiert ist. Die Nachfrage ist, wie bereits erwähnt, bereits vorhanden.
(06:33)
Das geht natürlich in die richtige Richtung. Aber es geht auch darum, dass die Branchen, die sich seit vielen Jahren mit hygienischem Design befassen, ganzheitlicher denken, sodass hygienisches Design tatsächlich zu einer Schlüsselpriorität wird. Das Thema rückt also vor auf der Agenda, und ich denke, dass dies eine Chance für ganzheitlichere Innovationen bietet.
Mikkel Svold (07:00):
Was meinen Sie mit „ganzheitlich“?
Theis Philip Jensen (07:01):
Ich meine: Wenn man sich eine Lösung anschaut, gibt es Komponenten, die wir liefern, wie zum Beispiel hygienisch sind, und für diese gibt es einen Bedarf. Aber wir und unsere Kunden, vor allem dann, wenn wir eine Führungsposition innehaben, müssen wir eine Komplettlösung in Betracht ziehen. Wir müssen das gesamte Hygienebild im Auge behalten.
Mikkel Svold (07:23):
Stoßen Sie auf viel Widerstand beim Voranbringen dieses Wandels, oder hat sich diese Denkweise in der gesamten Branche durchgesetzt, nach dem Motto „Wir machen diese Transformation mit“?
Theis Philip Jensen (07:37):
Nein, da gibt es keine großen Widerstände, aber das ist natürlich unterschiedlich. Oft arbeitet man ja schon viele Jahre zusammen und entwickelt sich gemeinsam weiter, was die Prioritäten angeht und so weiter.
(07:52)
Aber natürlich hat dieses Thema für die meisten in der Branche nicht die höchste Priorität. Es zeichnet uns natürlich auch aus, dass wir ein gutes Verhältnis zu unseren Kunden haben und sie motivieren, sich in diese Richtung zu bewegen. Aber das erfordert einen gewissen Fokus, denn wenn man einen Parameter wie das hygienische Design verbessert, bedeutet das natürlich auch, dass man ein anderes Preisniveau und eine andere Komplexität der Änderungen in Kauf nehmen muss, als man es bisher gewohnt war.
(08:26)
Nicht, dass es viel Komplexität gäbe, aber es ist eine Veränderung, und jede Veränderung ist mit einer Transformation verbunden. Bei manchen dauert es länger, bei anderen geht es schnell. Inzwischen bewegt sich eine große Gruppe in diese Richtung, und man sieht eine schnellere Veränderung.
Mikkel Svold (08:42):
Sind wir jetzt unter den First Movern?
Theis Philip Jensen (08:45):
Oh, ja, auf jeden Fall. Ich würde sagen, ja, das sind wir. Vielleicht nicht bei DriveTech, aber ich würde sagen, wenn wir uns unser hygienisches Design insgesamt ansehen, dann ja. Es gibt da noch einige Kategorien, die vielleicht ein wenig zurückliegen. DriveTech ist ein solches Beispiel. Wir haben immer noch einen sehr, sehr kleinen Prozentsatz an Synchron-Trommelmotoren, die an sich die hygienischsten Motoren sind. Daher könnte man argumentieren, dass wir uns noch in einer Frühphase befinden.
Mikkel Svold (09:18):
Das ist interessant. Sagen Sie, wie fördern Sie Innovationen bei DriveTech? Wie treiben Sie sie voran?
Theis Philip Jensen (09:28):
Antrieb der Innovation bei DriveTech.
Mikkel Svold (09:29):
Kein Wortspiel beabsichtigt. Also, was machen Sie tatsächlich?
Theis Philip Jensen (09:33):
Das haben wir in unserer letzten Folge kurz angerissen. Mehrere Dinge sind wichtig. Aber es gibt zwei Dinge, die wir besonders gut können: Wir haben die richtigen Fähigkeiten und das neueste Wissen in diesem Bereich – sowohl bei der Synchron-Trommelmotor-Technologie als auch in der Hygiene. Diese Kombination versetzt uns in die Lage, auch langfristig die richtigen Entscheidungen zu treffen.
(10:00)
Zweitens setzen wir auf eine enge Partnerschaft mit unseren Kunden und Partnern. Man kann nämlich noch so viel Wissen in einem bestimmten Bereich besitzen – wenn man es nicht anwenden kann und seine Bedeutung in der realen Welt nicht erkennt, kommt man nicht weit. Dann entstehen irgendwelche realitätsfernen Roadmaps, mit denen die Kunden nichts anfangen können.
(10:23)
Es ist diese Kombination, die schwer zu erreichen ist, denn normalerweise neigt man zu dem einen oder dem anderen. Wir bekommen das aber gut hin, indem wir uns auf die Erkenntnisse von Kunden und Partnern stützen, eng mit ihnen zusammenarbeiten und gleichzeitig das Wissen haben, um Folgendes zu verstehen: Wo stehen wir in diesem Bereich über einen längeren Zeitraum hinweg?
Mikkel Svold (10:49):
Ja, das wollte ich auch gerade sagen: Welche Erkenntnisse erhalten Sie von Ihren Kunden, von Ihren Mitarbeitenden?
Theis Philip Jensen (10:57):
Also, ohne ins Detail zu gehen, da es Fälle gibt, in denen wir eng mit unseren Kunden zusammenarbeiten – aber es stellt sich natürlich die Frage, wie wir eine bestimmte Technologie, die wir haben, anwenden. Funktioniert sie für den Kunden wirklich wie beabsichtigt? Haben wir etwas übersehen? Denn dasitzt und ein Produkt entwickelt, gibt es Dinge, die man übersieht, auch wenn wir an die Anwendung denken und einen großen Testaufbau haben. Es gibt Punkte, bei denen man den Anwendungsteil nicht ganz versteht – vor allem den Anwendungsteil, würde ich sagen.
(11:27)
Ich glaube, dass wir bei der Kerntechnologie, also bei der Produktentwicklung, in der Regel richtig liegen, aber der Anwendungsteil, was ist da wirklich wichtig? Darüber sprechen wir schon sehr früh. Natürlich fließt das in die Produktentwicklung ein, aber man muss die Gespräche auch in den späteren Phasen der Entwicklung führen.
Mikkel Svold (11:46):
Das bedeutet wohl, dass man viel mit dem Kunden reden muss?
Theis Philip Jensen (11:50):
Ja.
Mikkel Svold (11:50):
Oder mit deren Kunden. Muss man auch Tests vor Ort durchführen?
Theis Philip Jensen (11:55):
In der Tat. Wir führen viele Tests bei Kunden durch. Wenn ich das so erzähle, werden viele jetzt sicher denken: „Oh, dann habe ich ja noch mehr Aufwand beim Gespräch mit dem Kunden“. So sehen wir das aber nicht, denn die Tests sind integrale Bestandteile des Prozesses. Aber ja, wir testen unsere Lösungen natürlich sowohl bei uns im Werk als auch beim Kunden.
Mikkel Svold (12:17)
Mich würde interessieren, wenn Kunden zu Ihnen kommen und ein bestimmtes Problem gelöst haben wollen, gibt es dann typischerweise einen zugrundeliegenden Business Case? Oder wie sieht ein solcher Business Case aus? Ich vermute nämlich, dass die Maschinenbauer zu Ihnen kommen und sagen: „Wir müssen diesen Teil unserer Maschine ändern. Wie kann uns DriveTech dabei helfen?“ Doch wie kommt es zu dieser ersten Anfrage?
Theis Philip Jensen (12:42):
Ja, das ist unterschiedlich. Was DriveTech betrifft, geht es meist um ein spezifisches Problem. Um Sicherheit und Hygiene. Um langjährige Probleme mit Ölleckagen bei Asynchronmotoren. Oder um Schwierigkeiten bei der Dimensionierung der Drehzahl. Um das häufige Austauschen von verschlissenen Teilen. Um das häufige Anfallen von Wartungsarbeiten und natürlich um den Sicherheitsaspekt.
(13:14)
Effizienz und Sicherheit sind also typische Elemente eines Business Case, und ja, das könnte kundengesteuert sein. Ein Business Case, der als Grundlage für eine Entwicklung dient, liegt auf dem Tisch, und die Folge ist ein guter Entwicklungsprozess. Und oft findet auch eine Entwicklung statt, und wir sehen natürlich, dass sich der Business Case in die gleiche Richtung bewegt. Wir beginnen mit den Tests. Ich würde also sagen, dass der Prozess auf beiden Seiten initiiert wird.
(13:42)
Aber bei DriveTech geht es um Effizienzprobleme. Wir sehen hier Schmerzpunkte, auch im Bereich der Sicherheit.
Mikkel Svold (13:51):
Okay, und das betrifft im Grunde die Lebensmittelsicherheit?
Theis Philip Jensen (13:54):
Ja, die Lebensmittelsicherheit, genau. In anderen Branchen ist die Sicherheit für alle wichtig, aber in der Lebensmittelverarbeitung ist sie besonders wichtig. Auch innerhalb der Lebensmittelverarbeitung gibt es, wie Sie bereits erwähnt haben, Unterschiede in der Wichtigkeit.
(14:11)
Aber grundsätzlich ist Sicherheit natürlich wichtig. Das ist auch der Grund, warum wir in unseren verschiedenen Kategorien mit Zertifizierungen arbeiten: Um sicherzustellen, dass wir die höchsten Zertifizierungsniveaus für Innovationen haben.
Mikkel Svold (14:28):
Wenn ein Unternehmen nun seine Wettbewerbsposition ebenfalls durch hygienisches Design verbessern möchte, welchen Rat können Sie diesem Unternehmen geben?
Theis Philip Jensen (14:42):
Zunächst ist hygienisches Design in der heutigen Welt definitiv ein kritisches Element, das in der Strategie berücksichtigt werden sollte. Als Maschinenbauer muss man, je nach Zielbranche, Hygiene, Effizienz, Qualität und Innovation im Auge haben. Die Hygiene muss im gleichen Maß berücksichtigt werden wie andere Parameter. Mein Ratschlag wäre daher, die Hygiene gleichwertig wie die Effizienz zu betrachten.
Mikkel Svold (15:18)
Ist das oft nicht der Fall?
Theis Philip Jensen (15:20):
Nein. Wie bereits erwähnt, stehen wir in den meisten Fällen nicht ganz oben auf der Agenda, aber speziell bei DriveTech sehe ich immer eine Möglichkeit, weiter zu denken. Wenn man Hygiene gleichauf mit Effizienz setzt, dann ist das die richtige Entscheidung, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Mikkel Svold (15:48):
Ich danke Ihnen vielmals. Unsere Zeit ist bereits abgelaufen, mehr oder weniger. Gibt es noch irgendetwas, das wir zusammenfassend sagen sollten, oder haben wir dieses Thema schon abgedeckt, was meinen Sie?
Theis Philip Jensen (15:58):
Nein, ich denke, Sie haben es gut abgedeckt, Mikkel.
Mikkel Svold (16:01):
Wir haben es abgedeckt.
Theis Philip Jensen (16:01):
Sie haben ein paar gute Fragen gestellt.
Mikkel Svold (16:03):
Ich danke Ihnen vielmals. Vielen Dank. Ok, Theis, ich danke Ihnen für Ihre Einblicke in diesen speziellen Teil und in die Arbeit von DriveTech mit hygienischem Design und Innovation.
(16:14)
An unsere Hörerinnen und Hörer: Wenn Ihnen die Diskussion gefallen hat und Sie über künftige Folgen auf dem Laufenden bleiben wollen, drücken Sie die Abonnieren-Schaltfläche, und Sie helfen nicht nur sich selbst, sondern auch anderen, diesen Podcast in der Zwischenzeit zu finden. Ich denke, das war's für jetzt. Vielen Dank, dass Sie dabei waren.
Theis Philip Jensen (16:31):
Ich danke Ihnen für die Einladung.